Bei meiner Tätigkeit als Astrologe bekomme ich folgende drei Fragen immer wieder gestellt. Wie sieht es aus mit Gesundheit, Partnerschaft und im Berufsleben? Eltern fragen nach ihren Kindern, aber damit sind die wesentlichen Themen erwähnt. Seit ca. einem Jahr häufen sich die Fragen und Probleme im beruflichen Umfeld. Die ökonomischen Umbrüche der letzten Jahre haben uns alle in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt fast niemanden mehr, der nicht vor Entscheidungen gestellt wird, die seinen weiteren Lebenslauf entscheidend beeinflussen werden. In dieser Situation muss man sich all seiner Möglichkeiten versichern, um die notwendigen Veränderungen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Doch wie kommt man zu einer korrekten und heilsamen Entscheidung? Vier Dinge braucht der Mann (die Frau) dazu:
1. Autorität
Sie müssen das Recht haben diese Entscheidung überhaupt zu treffen.
2. Sachkenntnis
Sie sollten sich ausreichend über das betreffende Thema informiert haben.
3. Gesamtverträglichkeit
Zu den Folgen dieser Entscheidung sollten nicht nur Sie ja sagen können,
sondern auch diejenigen, welche diese Entscheidung betreffen werden. Man könnte
diesen Punkt auch Nachhaltigkeit, sozialen Nutzen, Moral oder Spiritualität
nennen.
4. Die richtige Zeit
Selbst wenn Sie Autorität, Sachverstand und Moral besitzen, wenn die
Qualität der Zeit nicht stimmt, wird das Resultat nicht befriedigend sein.
Punkt 1-3 liegen in der persönlichen Verantwortung, die Qualität der Zeit zu bestimmen ist das Anliegen eines Kalenders. Ich stelle ihnen den spirituellen Mondkalender vor, der in Indien seit vielen tausenden Jahren dazu dient, die geistige mit der irdischen Welt in Einklang zu bringen.
Will der Arzt feststellen, ob ein Mensch noch lebt, geben ihm 2 einfache Untersuchungen Auskunft. Der Arzt fühlt den Puls, legt sein Ohr auf die Brust des Patienten: er stellt fest, ob das Herz noch arbeitet: setzt dieser Rhythmus nur für 1 bis 2 Minuten aus, dann endet damit auch das Leben. Bei der zweiten Untersuchungstechnik wird dem Patienten eine Feder oder ein Spiegel in geringem Abstand vor die Nase gehalten. Wenn der Spiegel sich beschlägt, wenn die Feder sich bewegt, ist der Mensch noch am Leben. Herzschlag und Atembewegung sind also die 2 U(h)r - Rhythmen. Auch diese stehen, den Bewegungen der Sterne gleich, in gesetzmäßiger Verbindung. Ähnlich wie 4 Wochen einen Monat bilden, kommen auf jeden Atemzug 4 Herzschläge. Die Grundeinheit unserer biologischen Existenz ist zugleich auch die Grundeinheit der Zeitrechnung: 1 Sekunde = ein Herzschlag. 18 Atemzüge per Minute werden von der Medizin als Normwert angesehen. Das ergibt 25.920 Atemzüge an einem Tag, was der Anzahl von Jahren entspricht, die das so genannte platonische Jahr bilden. (Als Platonisches Jahr bezeichnet man die Zeit, die der Frühlingspunkt benötigt, um den gesamten Tierkreis einmal rückläufig zu durchwandern.)
Alles was im Äußeren sich befindet, wird durch ein entsprechendes Organ im Inneren des Menschen repräsentiert. Schließe ich die Augen, verdunkelt sich der Gesichtskreis, die Innenwelt jedoch bleibt immer erhalten, und diese ist genauso unbekannt, geheimnisvoll und unendlich wie die Äußere. Aus diesem Grund sind bisher auch alle Versuche gescheitert, die Zeitmessung auf eine "rationale" Basis zu stellen und an solchen Versuchen hat es nicht gefehlt. So führte man in Frankreich auf dem Höhepunkt der Revolution einen neuen Kalender ein: Die Woche wurde in 10 Tage geteilt, die einfach mit den Namen der Erste, der Zweite etc. benannt wurden. Der Tag hatte 10 Stunden, jede Stunde 100 Minuten, und jede Minute 100 Sekunden. Der 10. Tag war ein freier Tag, was zwar ökonomische Vorteile aber auch den Unmut der berufstätigen Menschen hervorbrachte. (Das wäre doch eine Idee für unsere reformwütigen Politiker). Napoleon allerdings sah sich genötigt diesen Arbeitnehmer-feindlichen Kalender nach 13 Jahren wieder abzuschaffen.
Der "westliche" Mensch hat immer wieder versucht, die Natur seinen technischen Möglichkeiten anzupassen, und sie so "wissenschaftlicher" zu gestalten. Wie die böse Schwester von Aschenputtel, schneidet er sich die Ferse ab, um in den Schuh der Wissenschaft zu passen. Auch die Zeit wurde in ein solches Beinkleind gezwängt. Der heute in der ganzen Welt in Gebrauch stehende gregorianische Kalender ist aus der Notwendigkeit entstanden, das soziale und ökonomische Miteinander Europas in einen Rhythmus zu bringen. Er stellt eine Landkarte der Zeit auf der Reise nach dem Außen dar und hilft Flugzeuge, Schiffe, Raketen, Reisende, Informationen und Waren über die ganze Erde zu verteilen. Die spirituelle Entwicklung des Individuums hingegen, seine Reise nach Innen, verlangt eine andere Zeitmessung, und diese ist eine solar - lunare, d.h. beruhend auf der kombinierten Bewegung von Sonne und Mond.
Der Monat hat den Mond noch im Namen, denn ursprünglich war ein Monat die Zeitspanne in welcher der Mond einmal all seine Phasen durchlief, beginnend mit dem Neumond. Auch der altrömische Kalender war ein Mondkalender. Die Monate begannen jeweils an Neumond, den Kalendarien. Die berüchtigten Iden (des März) sind nichts weiter, als die Vollmondtage des ersten lunaren Monats. Die Namen unserer Monate weisen darauf hin, dass das römische Jahr mit dem März begann (März = Mars, der Herrscher des ersten Tierkreiszeichens Widder). Der Sept‑ember ist der siebente, der Okto‑ber der achte, der Nov‑ember der neunte Monat des Jahres. Damit ist der Februar der zwölfte oder letzte Monat und folglich wird der Schalttag an den Februar und nicht an den Dezember angehängt.
Die Bauernregeln beziehen sich auf diesen altrömischen solar - lunaren Kalender und nicht auf den heute gültigen gregorianischen. Die japanischen Samurai wechselten die Winterkleider mit der Sommergarderobe nicht nach den Angaben des kaiserlichen Wetterdienstes, sondern an einem festgelegten Datum: dem Erscheinen des 5. Mondes nach Frühlingsbeginn. Sie legten die dünnen Sommergewänder an, egal ob draußen noch Schnee lag oder die Sonne schien. So demonstrierten sie die Verachtung des Kriegers über die Unwegsamkeiten des launischen Wetters und seinen Respekt vor den kosmischen Gesetzen. Die keltischen Druiden schnitten die zauberkräftigen Misteln am 6.Tag nach Neumond. (Je nach Stand und Form des Mondes zu dem Zeitpunkt, an dem eine Pflanze geerntet wird, weist diese unterschiedliche chemische und bioenergetische Wirkungen auf.) Die Spartaner zogen bei nahendem Neumond nicht in die Schlacht; so kamen sie zu spät nach Marathon, wo die Athener ohne die Hilfe ihrer spartanischen Bundesgenossen die Schlacht entschieden, und den bekannten Läufer mit der Siegesmeldung losschickten.
Die Moslems auf aller Welt, die Chinesen und die Bewohner des indischen Subkontinentes folgen auch heute noch einem lunaren Kalender. So beginnt der Fastenmonat Ramadan jedes Jahr an einem anderem (gregorianischen) Datum und auch das chinesische Neujahr beginnt jedes Jahr zu einem anderen Termin. Ein Rudiment dieses Kalenders sehen wir in sog. Kirchenjahr welches jeweils am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlingssonnenwende beginnt.
Eine natürliche Zeitmessung muss sowohl die innere wie die äußere Welt berücksichtigen. Spiritualität ist nichts weiter als die friedliche und kreative Koexistenz von Innen und Außen. Wenn wir also von einen spirituellen Kalender sprechen, so meinen wir: die 3 Ebenen menschlicher Existenz (die physische, mentale und spirituelle) in einen ganzheitlichen Bezug zu der Zeit zu stellen.
Alle Religionen benützen diesen "natürlichen" oder spirituellen Kalender, um ihre Feste und Rituale in der Zeit festzulegen. Ein Ritual hat den Zweck, mit einem bestimmten Aspekt des Einen-All- Einen in Kontakt zu treten. Will ich jemanden treffen, so sind der Ort und die Zeit anzugeben, ansonsten werden wir uns mit Sicherheit verfehlen. Das geistige Universum scheint sich nach dem solar-lunaren Kalender zu richten, und so haben unsere Weisen herausgefunden, wann der diese göttlichen Wesen ihre Bürozeiten haben und danach die Qualitäten der Tage, Wochen und Monate bestimmt. Wer Buddha konsultieren möchte, kann den Maivollmond nutzen, wer mit Jesus in Kontakt treten möchte die Osterzeit, wer säen will muss einen dynamischen Tag des Wachstums wählen und wer ernten will einen Tag der Konzentration. In der Jugendzeit haben uns Umwege und steile Anstiege nicht weiter gestört, wenn wir aber älter werden, versuchen wir alle überflüssigen Anstrengungen zu vermeiden. Gerade in schwierigen Zeiten sollte man jede Hilfe ergreifen, deren wir habhaft werden können und über die Qualität der Zeit bewusst zu werden, ist ein ganz wesentlicher Wettbewerbsvorteil. Ich habe meine Kunden gebeten, mir ihre Erfahrungen mit diesem Kalender zu schildern, im Folgenden einige Erfahrungsberichte.
Auf jeder Messe sind die Stände am erfolgreichsten, an denen es etwas zu probieren gibt. Der Mensch ist und bleibt ein Sammler und Jäger und so möchte ich auch Sie nicht nach Hause schicken, ohne Ihnen ein kleines astrologisches Käsestückchen überreicht zu haben.
Der einfachste Bestandteil dieses spirituellen Kalenders ist der Wochentag. In den meisten Sprachen werden die Tage der Woche direkt nach den 7 klassischen Planeten benannt. Nur die Deutschen haben die Wochentage teilweise germanisiert. So haben wir aus dem Tag der Venus den Freya-Tag, aus dem des Jupiters den Donar(stag) gemacht. Beim Mond-Tag und Sonn-Tag kann man ihr Wesen, noch gänzlich aus dem Namen lesen.
Der Mond ist ein unstetiger Geselle, keine zwei Tage zeigt er uns dasselbe Gesicht, und damit ist der Mondtag nicht geeignet stabile und dauerhafte Dinge zu beginnen.
Der Dienstag ist dem Herrn des Krieges, dem Mars zugeordnet. Damit haben wir einen Tag an dem leicht Streit und Reibung entsteht. Am Dienstag sind wir (und unser Gegenüber) eher bereit Kontroversen auszutragen.
Der Mittwoch ist der Tag des Merkurs. Dem Gott des Handels, der Diebe und des spielerischen Intellekts fällt es leicht Dinge, Ideen und Menschen in Beziehung zu setzten. Damit ist der Mittwoch ein idealer Tag der Kommunikation und des Handels.
Der Donnerstag ist der Tag des Jupiters. Dieser
planetarische Riese könnte alle anderen Planeten in sich aufnehmen und so hat
Jupiter die Fähigkeit den unterschiedlichsten Menschen, Ideen und Sachverhalten
gerecht zu werden. Wessen Ziel es ist, einen Weg zu finden, auf dem nicht nur
er, sondern auch alle anderen Wesen vorwärts kommen, der bediene sich der Kraft
des Donnerstags.
Freitag ist Venus-Tag. Die Göttin der Liebe, Lebenskraft und des verfeinerten Lebens macht diesen Tag geeignet sich für die Schönheit des Lebens in all seinen Facetten zu öffnen.
Der Samstag ist der Tag des Saturns und damit ein Tag der Einkehr und des Innehaltens. Dies ist der heilige Tag des jüdischen Volkes, der Sabbat (hebräisch Shabbat, abgeleitet vom Verb schavat: ausruhen, aufhören). In israelischen Hotels gibt es den sog. Shabbat Aufzug, der in jedem Stockweck von selber stoppt. Selbst das Drücken des Etagen Knopfes ist dem orthodoxen Juden an diesem Tag nicht erlaubt. Dies illustriert die Idee dieses Tages zutreffend: ein Tag der Ruhe und der häuslichen bzw. innerlichen Neuschöpfung (Re-kreation).
Der Sonntag ist der Tag der Sonne. Auf der Sonnenseite des Lebens stehen die sonnigen Gemüter, denen keine Wolke das Leben verdunkelt. Somit ist der Sonntag, der Tag der Sonnenanbeter, die das Sichtbare, die Kraft und die Herrlichkeit des Individuums verehren.
Dies mag Ihnen vielleicht ein wenig seltsam vorkommen. Versuchen sie für mehrere Wochen ihre Umgebung und auch sich selber zu beobachten. Es ist ja nicht so, dass an einem Dienstag sofort ein heftiger Streit ausbrechen muss, aber wenn die Stimmung gespannt ist und man hat sich die ganzen Tage zuvor bereits beherrscht, dann kann dieser Strohhalm, der ein wenig verstärken Marsenergie, das Fass zum überlaufen bringen.